Nosferatu im Wandel der Zeit: drei filmische Meisterwerke

Nosferatu - Schatten des Angst
Max Schreck, 1922

 Die Figur des Nosferatu hat in der Filmgeschichte einen festen Platz eingenommen und fasziniert seit über einem Jahrhundert mit ihrer Präsenz. Von F.W. Murnaus  Stummfilm „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ (1922) über Werner Herzogs  Neuinterpretation „Nosferatu – Phantom der Nacht“ (1979) bis hin zu Robert Eggers’ Adaption „Nosferatu – Der Untote“ (2024) hat sich der Vampirfilm stetig weiterentwickelt. Diese drei Werke zeigen, wie unterschiedliche filmische Ansätze und Darstellungen die zeitlose Geschichte eines der berühmtesten Vampire der Filmgeschichte immer wieder neu beleben und interpretieren. 

Die drei „Nosferatu“-Filme zeigen die Entwicklung des Vampir-Genres über mehr als ein Jahrhundert hinweg. Jede Adaption bringt ihre eigene Vision und Interpretation der klassischen Geschichte mit sich, während sie gleichzeitig Hommage an ihre Vorgänger erweist.

 

Die Geburtsstunde des Vampirfilms: „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ (1922)

F.W. Murnaus „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ gilt als einer der ersten Vampirfilme und ist ein Meilenstein des expressionistischen Kinos. Der Film erzählt die Geschichte des Grafen Orlok, dargestellt von Max Schreck, der nach Wisborg zieht und dort Unheil verbreitet. Max Schreck verkörpert Graf Orlok mit einer unvergesslichen, grotesken Erscheinung – spitze Ohren, klauenartige Finger und rattenähnliche Zähne. Die visuelle Gestaltung des Films, insbesondere der Einsatz von Schatten und Licht, prägte das Horror-Genre nachhaltig.

 

Die finstere Widergeburt: „Nosferatu – Phantom der Nacht“ (1979)

Klaus Kinski, 1979
Klaus Kinski, 1979

Werner Herzogs „Nosferatu – Phantom der Nacht“ ist eine Hommage an Murnaus Original und zugleich eine eigenständige Interpretation. Der Film bleibt der ursprünglichen Handlung treu, fügt jedoch neue Dimensionen hinzu, insbesondere durch seine Farbgebung und die melancholische Inszenierung.

Herzog erweitert zudem den Fokus des Films auf die Verbreitung der Pest durch Ratten, was dem Film eine apokalyptische Atmosphäre verleiht.

Klaus Kinski verkörpert den Vampir mit einer Mischung aus Tragik und Bedrohlichkeit. Sein Nosferatu ist weniger monströs und mehr tragischer Außenseiter. Der Einsatz von natürlichem Licht und realen Schauplätzen verstärkt die unheimliche Atmosphäre. Der Film wurde von Kritikern als „poetische und visuell beeindruckende Neuinterpretation“ gelobt.

 

Die Neuinterpretation von Robert Eggers: „Nosferatu – Der Untote“ (2024)

Bill Skarsgård, 2024
Bill Skarsgård, 2024

Robert Eggers’ „Nosferatu – Der Untote“ bringt den klassischen Stoff in die moderne Zeit, indem er sowohl traditionelle als auch innovative filmische Elemente kombiniert. Der Film bleibt der ursprünglichen Geschichte treu, integriert jedoch Eggers’ charakteristische Detailverliebtheit und historische Genauigkeit. Die Beziehung zwischen Ellen und Orlok wird intimer dargestellt. Diese tragische Beziehung macht Nosferatu zu einer Auseinandersetzung mit menschlichen Trieben.

Bill Skarsgård übernimmt die Rolle des Nosferatu und bringt eine neue Dimension in die Figur, indem er Bedrohlichkeit und Verletzlichkeit verkörpert. Eggers nutzt moderne Filmtechniken, um eine dichte, unheimliche Atmosphäre zu schaffen, die sowohl an Murnaus Original als auch an Herzogs Neuinterpretation erinnert. Kritiker loben den Film als meisterhafte Neuinterpretation, die den Geist des Originals bewahrt und neue Wege beschreitet.

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